Viel Versprechen und nichts halten?
Jaja, so kennt man den Blog...
Aber das... ne, das wird sich nie
ändern. Dafür ist doch jeder neue Eintrag etwas Besonderes, oder
nicht? .... nicht? Ach egal. Führen wir die "Persönliche
Helden"-Reihe fort mit dem wohl größten Filmregisseur unserer
Zeit, wenn nicht aller Zeiten. Steven Spielberg.
Ich weiß gar nicht so recht, welchen
Spielberg-Film ich zuerst sah, doch kann ich mit grooooooßer
Gewissheit sagen, welcher der vielen mich prägenden Spielberg-Filme
mich als aller ersten geprägt hat: Jurassic Park *Musikthema
pfeif*
Ja klar, die Story (im Film!) ist jetzt
weniger superduper, aber wen interessiert das? Das war und ist
einfach Popcornkino der Superlative! Und mich faszinieren die Effekte
noch immer, auch wenn sie im Vergleich zur heutigen Zeit etwas (nur
etwas!) alt wirken. JP hat etwas geschaffen, was Leute gerne
heutzutage AVATAR zuschreiben, nämlich eine neue Dimension erklommen
zu haben, eine weitere Spitze des Eisbergs, das Kinoerlebnis auf ein
neues Niveau bugsiert. Daaa bin ich aber doch zwiegespalten,
zumindest, was den Vergleichsfilm betrifft. Vor JP gab es
vergleichbares nicht. Es gab in Abyss sich bewegendes Wasser, im
Terminator 2 rannten animerte Roboter umher, die sich auflösten und
wieder zusammensetzten, alles schon da, alles gewesen. Ansonsten
stützte man sich, was restliche Animation betraf, noch größtenteils
auf Stop-Motion (oder die neuere Variante "Go-Motion", das
ebenso bei der Umsetzung von JP in Frage kam) oder Puppen (die ebenso
in JP vorkamen und sehr zur Glaubwürdigkeit der Dinosaurier
beitrugen). Aber vollanimierte, herumrennende, ausgestorbene Tiere,
die niemand zuvor sah und komplett auf die Fantasie der Macher und
auf die Arbeit von Paläontologen angewiesen war? What the Fuck!
AVATAR hat dagegen als große Neuerung
"lediglich" die hochgelobte 3D-Technik anzubieten. Komplett
digitalisierte Welten? Gab's schon. Fantasietierchen? Gab's schon.
Die Story? Haha, aber das war ja auch bei JP nicht die goldene
Krönung. Aber eines haben die Filme definitiv gemein: Sie wurden zu
den Filmen mit dem höchsten Einspielergebnis ihrer Zeit. Jurassic
Park hat nur ganz knapp die berühmt-berüchtigte "1-Milliare"-Grenze
verpasst, 4 Jahre später rauschte die TITANIC dann an ihm vorbei
(wenn man die Inflation von heute bedenkt, die Kinopreise damals also
genauso viel kosten würden wie heute, wäre JP locker über diese
Grenze gehüpft, zwar nicht am Schiff vorbei, aber immerhin über die
verdammte Grenze drüber), wie wir alle wissen hockt seit seinem
Erscheinen AVATAR auf dem Thron des "Ich hab am meisten Geld
gemacht"-Gipfels.
Aber zurück zu Steven Spielberg
selbst:
Jetzt über jeden einzelnen seiner
Filme zu sprechen, sprengt den Rahmen. Auch mit den Reviews werde ich
mich auf eher unbekanntere Filme beschränken. Überhaupt werde ich
nicht viele Worte über andere Filme verlieren (im Gegensatz zur
Abhandlung von Darren Aronofskys Werken), da ich auf Anhieb 6-7 Filme
in der engeren Auswahl hätte, sie zu unschubsbaren Meisterwerken zu
erklären und das sicherlich nicht das Ziel dieser Ehrung sein soll,
seitenlang über Filme zu sprechen, die bereits hundertfach Erwähnung
fanden. Deshalb konzentriere ich mich im Folgenden auf Spielbergs
Film- und Erzählstil und verliere noch ein, zwei Worte über seine langjährigen Compagnons. So der Rahmen.
Wenn ihr direkt zu den Filmreviews
wollt, folgen hier die Links:
Die unheimliche Begegnung der dritten
Art
War Horse
Persönliche Meinung zum Stil
In manchen Kreisen wird Spielberg gern
als "Märchenonkel" bezeichnet. Warum, wieso, weshalb:
Egal. Was ich in dieser Sache sagen kann, ist folgendes: Seine Filme
und "Geschichten" wollen oft ein hohes Maß an humanitärer
Toleranz und Akzeptanz zeigen, selbst in den schlimmsten Höllen der
Erde bleibt die Hoffnung, die Würde, die Zuversicht, es bleiben die
höchsten Güter menschlichen Seins.
Irgendwie in der Richtung.
Ein besonderes Gespür hat der alte
Kauz für Kamerachoreographie, ein klassisches Beispiel ist die erste
halbe Stunde von "Der Soldat James Ryan". Überall, links
und rechts und vornehinten schlägt's ein und die Kamera ist
mittendrin. Dies einzufangen ist auch Job von Janusz Kaminski, der hierfür zurecht einen Oscar erhielt. "Der Soldat James Ryan" ist zudem
ein Paradebeispiel für oben genannte Hölle auf Erden. Inmitten des
zweiten Weltkrieges suchen 8 Mann einen Vermissten. Total bescheuert?
Mag sein. Aber den Befehl, auf den dieses Unternehmen beruht, gibt es tatsächlich. Gleichwohl
stellt sich die Frage "Warum müssen 8 Mannen ihr Leben lassen,
um diesen einen zu retten, Befehl hin oder her?".
Zwischenmenschlicher Höhepunkt ist dann die Offenlegung des Captains
über seine berufliche Tätigkeit fern des Krieges. Die Szene wirft
zumindest mir immer wieder die kalte Grausamkeit des Krieges ins
Gesicht. Wer den Film kennt und schätzt, weiß, was gemeint ist.
Mir persönlich sagen die geschichtlichen
Dramen am meisten zu (Die Farbe Lila, Das Reich der Sonne, Schindlers
Liste, Amistad, Der Soldat James Ryan, München, Gefährten, Lincoln), finden
sie doch stets einen Mittelweg aus moralischer Lehre, (irgendwie)
Unterhaltung und Filmkunst. Deshalb freue ich mich schon wie ein
Schnitzel auf die bald erscheinende "Lincoln"-Verfilmung
(nein, nicht die mit den Vampiren...), die mit Daniel Day-Lewis auch
noch erstklassig schauspielerisch besetzt ist.
Edit: ... da sieht man mal, wie lang so
ein Text herumliegen kann. LINCOLN war supi, manche meinen, er sei zu
patriotisch gewesen (ein Film über Nordamerika, über die USA, zu
patriotisch, omfg), aber ich als Europäer konnte mich auch (endlich)
mal historisch weiterbilden, denn gerade von der amerikanischen
Geschichte habe ich keinen blassen Schimmer. Allein, dass Lincoln
Mitglied der Republikaner war, hat mich zutiefst im Weltbild
geschockt. Bis dahin hätte ich gedacht, dass die Demokraten die
Ansichten Lincolns teilen und weitertragen würden und die
Republikaner die .. naja.. etwas komischeren Leute seien...
Kamera, Schnitt, Musik – Die
drei stützenden Säulen Spielberg'schen Schaffens
Ein guter Regisseur ist nur so gut wie
er selbst. Und sein Team. Ganz wichtig sein Team. Wenn er alles
allein macht, haben wir einen Ed Woods. Bei Spielberg setzen sich die
Mannen um Kamera, Schnitt und Musik zusammen aus Janusz Kaminski,
Michael Kahn und John Williams.
...Ok. Ich gebe es zu, es mag etwas
einfältig klingen, aber Worte zu Kaminski und Kahn zu finden, fällt
mir sehr schwer, weil keine Meinung. Sie haben halt einen Job, der im
Idealfall nicht auffallen darf. Und wenn doch, dann heißt es meist
"woah, da hat der Regisseur aber ein tolles Bild entworfen",
wobei das meist die Arbeit des Kameramanns war (oder der Special
Effects-Crew...). Von daher bleibt mir bei den zwei stützenden
Säulen Spielbergs nur zu sagen: Sie machen einen tollen Job und ohne
sie wären es sicher andere Filme (sidekick: Michael Kahn, der seit
JAWS für den Schnitt bei Spielberg-Filmen zuständig ist, hat u.a.
auch bei "Ein Käfig voller Helden" als Cutter gearbeitet.
Höhö). Und zum Dritten im Bunde kann ich nicht genug Worte
verlieren. John Williams ist John Williams ist John Williams. Und
jeder, der mich kennt, weiß, dass ich nie und niemals nicht aufhören
kann (und werde), diesen Mann in den Himmel zu loben. Für alles, was
er gemacht hat und (toi toi toi) noch machen wird. Dass die Arbeit
mit Spielberg für Williams von Erfolg gekrönt war/ist, zeigt schon
allein die Tatsache, dass Williams 3 seiner 5 Oscars für die
Filmmusik bei einem Spielberg-Film erhielt (JAWS, ET, Schindlers
Liste). Und jaa, man darf sich freuen, im Bereich Musik ->
Filmmusik rede ich noch um einiges mehr über den guten John
Williams. Hoffen wir mal, dass ich dazu komme, noch bevor ich einen
Nachruf auf diesen großartigen Komponisten schreiben muss.. (klingt
böse, aber er ist -leider- schon über 80...).
So. Nachdem nun die Persönlichen
Helden der Filmbranche vorgestellt wurden, wird es Zeit, sich der
Musik zuzuwenden. Da werden hoffentlich die Reviews auch etwas fixer
und somit auch die Präsentationen eher fertig getippt.... Hoffen wir
das Beste. Adios!
Bildquelle: google. Ernsthaft, es gibt tausende Fotos von ihm, viele in Blogs und niemand hat ne anständige Bildquelle anzugeben! -.-
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