Dienstag, 4. Juni 2013

Gendertreue MärchInnen - SchneewittchIn und die sieben ZwergInnen

In einem alten KönigInnenreich lebte die/der Stiefmutter/vater mit seiner/seinem Tochter/Sohn SchneewittchIn. Ihre/Seine Haut war weiß wie das Schnee, ihre/seine LippInnen rot wie Blut und ihr/sein Haar schwarz wie EbenhölzIn. Die/Der Stiefmutter/vater war sehr neidisch auf SchneewittchIn, glaubte sie/er doch, die/der Schönste im LändIn zu sein (narzisstischer Größenwahn ist bei beiden Geschlechtern festzustellen). So fragte sie/er ihren/seinen ZauberspiegelIn, die/der auf die Frage "SpieglIn SpieglIn an die/der WändIn, wer/wsie ist die/der Schönste im ganzen LändIn?" nur antworten konnte: "SchneewittchIn", weshalb die/der Stiefmutter/-vater eine/n JägerIn mit SchneewittchIn in die/den WäldIn aussandt, um sie/ihn dort zu töten.
Doch die/der JägerIn konnte die/den jungeN(/mädchen) PrinzEssin nicht umbringen, so schickte sie/er sie/ihn weiter in die/den WäldIn hinein. Zur Vertuschung tötete sie/er einE Wildsau/-schwein und zeigte der/dem KönigIn das HerzIn der/des Sau/Schweins. Da weder Dumm- noch Klugheit geschlechtsspezifisch festgelegt ist, bemerkte die/der KönigIn die/den SchwindelIn und sperrte/spsierte die/den JägerIn ins Gefängnis.
SchneewittchIn traf im WäldIn auf ein kleines Häuschen. Er/sie aß von einem/einer der sieben gedeckten Teller/Tellsie, trank aus dem/der gefüllten Becher/Bechsie und legte sich er-/sieschöpft ins Bett.
SchneewittchIn wusste nicht, dass das Häuschen der/die WohnsitzIn der sieben ZwergInnen war. Von ihrer Arbeit im Bergwerk* (auch als "Bsiegwsiek" bekannt) nach Hause kommend, entdecken sie den/die angerichteten SchädIn. Nach einer/einsie lauthalsen Bestandsaufnahme des benutzten Geschirrs finden die ZwergInnen SchneewittchIn.

[FortsetzInnungen folgen]







*Arbeit im Bergwerk/Bsiegwsiek ist beiden Geschlechtern möglich, in manchen Ländern können das sogar Kinder erledigen.

Gendertreue Märchen - RotkäppchIn

RotkäppchIn ging in den/die WäldIn, um dem/der Großvater/-mutter eine FläschIn WeinIn und KuchIn zu bringen. Auf dem WegIn sah er/sie ein/e WölfIn, der/die ihn/sie nach dem/der Großvater/-mutter ausfragte. RotkäppchIn er/siezählte dem/der WölfIn seinen/ihren PlänIn (die Dusseligkeit dieser AktionIn kann beiden GeschlechterInnen passieren). Der/die gerissene Wölfin rannte daraufhin zum/zur Großvater/-mutter, fraß ihn/sie, verkleidete sich als dieser/diese und legte sich ins BettIn, um auf RotkäppchIn zu warten (je nach GeschlechtIn des/der WölfIn ließe sich auf Transsexualität schließIn schließen). 
Jener/Jene erschien kurz darauf im HäusIn des/der Großvaters/-mutter, beantwortete dem/der WölfIn viele dusselige FragInnen, an dessen/deren EndIn dieser/diese ihn/sie fraß. EinE FörsterIn fand den/die WölfIn im BettIn des/der Großvaters/-mutter, schnitt ihm/ihr den/die BäuchIn auf durch KaiserschnittIn (der/die FörsterIn ist gelernte HebammIn und ChirurgIn, das FörsterInnentum ist Freizeit). RotkäppchIn und Großvater/-mutter wurden gerettet, der/die WölfIn bekam keine/keinen ProzessIn, wurde mit WackersteinInnen gefüllt und in den/die BrunnIn geworfIn.
EndIn.

Persönliche Helden - Steven Spielberg

Viel Versprechen und nichts halten? Jaja, so kennt man den Blog...
Aber das... ne, das wird sich nie ändern. Dafür ist doch jeder neue Eintrag etwas Besonderes, oder nicht? .... nicht? Ach egal. Führen wir die "Persönliche Helden"-Reihe fort mit dem wohl größten Filmregisseur unserer Zeit, wenn nicht aller Zeiten. Steven Spielberg.



Ich weiß gar nicht so recht, welchen Spielberg-Film ich zuerst sah, doch kann ich mit grooooooßer Gewissheit sagen, welcher der vielen mich prägenden Spielberg-Filme mich als aller ersten geprägt hat: Jurassic Park *Musikthema pfeif*

Ja klar, die Story (im Film!) ist jetzt weniger superduper, aber wen interessiert das? Das war und ist einfach Popcornkino der Superlative! Und mich faszinieren die Effekte noch immer, auch wenn sie im Vergleich zur heutigen Zeit etwas (nur etwas!) alt wirken. JP hat etwas geschaffen, was Leute gerne heutzutage AVATAR zuschreiben, nämlich eine neue Dimension erklommen zu haben, eine weitere Spitze des Eisbergs, das Kinoerlebnis auf ein neues Niveau bugsiert. Daaa bin ich aber doch zwiegespalten, zumindest, was den Vergleichsfilm betrifft. Vor JP gab es vergleichbares nicht. Es gab in Abyss sich bewegendes Wasser, im Terminator 2 rannten animerte Roboter umher, die sich auflösten und wieder zusammensetzten, alles schon da, alles gewesen. Ansonsten stützte man sich, was restliche Animation betraf, noch größtenteils auf Stop-Motion (oder die neuere Variante "Go-Motion", das ebenso bei der Umsetzung von JP in Frage kam) oder Puppen (die ebenso in JP vorkamen und sehr zur Glaubwürdigkeit der Dinosaurier beitrugen). Aber vollanimierte, herumrennende, ausgestorbene Tiere, die niemand zuvor sah und komplett auf die Fantasie der Macher und auf die Arbeit von Paläontologen angewiesen war? What the Fuck!
AVATAR hat dagegen als große Neuerung "lediglich" die hochgelobte 3D-Technik anzubieten. Komplett digitalisierte Welten? Gab's schon. Fantasietierchen? Gab's schon. Die Story? Haha, aber das war ja auch bei JP nicht die goldene Krönung. Aber eines haben die Filme definitiv gemein: Sie wurden zu den Filmen mit dem höchsten Einspielergebnis ihrer Zeit. Jurassic Park hat nur ganz knapp die berühmt-berüchtigte "1-Milliare"-Grenze verpasst, 4 Jahre später rauschte die TITANIC dann an ihm vorbei (wenn man die Inflation von heute bedenkt, die Kinopreise damals also genauso viel kosten würden wie heute, wäre JP locker über diese Grenze gehüpft, zwar nicht am Schiff vorbei, aber immerhin über die verdammte Grenze drüber), wie wir alle wissen hockt seit seinem Erscheinen AVATAR auf dem Thron des "Ich hab am meisten Geld gemacht"-Gipfels.

Aber zurück zu Steven Spielberg selbst:
Jetzt über jeden einzelnen seiner Filme zu sprechen, sprengt den Rahmen. Auch mit den Reviews werde ich mich auf eher unbekanntere Filme beschränken. Überhaupt werde ich nicht viele Worte über andere Filme verlieren (im Gegensatz zur Abhandlung von Darren Aronofskys Werken), da ich auf Anhieb 6-7 Filme in der engeren Auswahl hätte, sie zu unschubsbaren Meisterwerken zu erklären und das sicherlich nicht das Ziel dieser Ehrung sein soll, seitenlang über Filme zu sprechen, die bereits hundertfach Erwähnung fanden. Deshalb konzentriere ich mich im Folgenden auf Spielbergs Film- und Erzählstil und verliere noch ein, zwei Worte über seine langjährigen Compagnons. So der Rahmen.
Wenn ihr direkt zu den Filmreviews wollt, folgen hier die Links:
Die unheimliche Begegnung der dritten Art
War Horse

Persönliche Meinung zum Stil
In manchen Kreisen wird Spielberg gern als "Märchenonkel" bezeichnet. Warum, wieso, weshalb: Egal. Was ich in dieser Sache sagen kann, ist folgendes: Seine Filme und "Geschichten" wollen oft ein hohes Maß an humanitärer Toleranz und Akzeptanz zeigen, selbst in den schlimmsten Höllen der Erde bleibt die Hoffnung, die Würde, die Zuversicht, es bleiben die höchsten Güter menschlichen Seins.
Irgendwie in der Richtung.
Ein besonderes Gespür hat der alte Kauz für Kamerachoreographie, ein klassisches Beispiel ist die erste halbe Stunde von "Der Soldat James Ryan". Überall, links und rechts und vornehinten schlägt's ein und die Kamera ist mittendrin. Dies einzufangen ist auch Job von Janusz Kaminski, der hierfür zurecht einen Oscar erhielt. "Der Soldat James Ryan" ist zudem ein Paradebeispiel für oben genannte Hölle auf Erden. Inmitten des zweiten Weltkrieges suchen 8 Mann einen Vermissten. Total bescheuert? Mag sein. Aber den Befehl, auf den dieses Unternehmen beruht, gibt es tatsächlich. Gleichwohl stellt sich die Frage "Warum müssen 8 Mannen ihr Leben lassen, um diesen einen zu retten, Befehl hin oder her?". Zwischenmenschlicher Höhepunkt ist dann die Offenlegung des Captains über seine berufliche Tätigkeit fern des Krieges. Die Szene wirft zumindest mir immer wieder die kalte Grausamkeit des Krieges ins Gesicht. Wer den Film kennt und schätzt, weiß, was gemeint ist.
Mir persönlich sagen die geschichtlichen Dramen am meisten zu (Die Farbe Lila, Das Reich der Sonne, Schindlers Liste, Amistad, Der Soldat James Ryan, München, Gefährten, Lincoln), finden sie doch stets einen Mittelweg aus moralischer Lehre, (irgendwie) Unterhaltung und Filmkunst. Deshalb freue ich mich schon wie ein Schnitzel auf die bald erscheinende "Lincoln"-Verfilmung (nein, nicht die mit den Vampiren...), die mit Daniel Day-Lewis auch noch erstklassig schauspielerisch besetzt ist.
Edit: ... da sieht man mal, wie lang so ein Text herumliegen kann. LINCOLN war supi, manche meinen, er sei zu patriotisch gewesen (ein Film über Nordamerika, über die USA, zu patriotisch, omfg), aber ich als Europäer konnte mich auch (endlich) mal historisch weiterbilden, denn gerade von der amerikanischen Geschichte habe ich keinen blassen Schimmer. Allein, dass Lincoln Mitglied der Republikaner war, hat mich zutiefst im Weltbild geschockt. Bis dahin hätte ich gedacht, dass die Demokraten die Ansichten Lincolns teilen und weitertragen würden und die Republikaner die .. naja.. etwas komischeren Leute seien...

Kamera, Schnitt, Musik – Die drei stützenden Säulen Spielberg'schen Schaffens
Ein guter Regisseur ist nur so gut wie er selbst. Und sein Team. Ganz wichtig sein Team. Wenn er alles allein macht, haben wir einen Ed Woods. Bei Spielberg setzen sich die Mannen um Kamera, Schnitt und Musik zusammen aus Janusz Kaminski, Michael Kahn und John Williams.

...Ok. Ich gebe es zu, es mag etwas einfältig klingen, aber Worte zu Kaminski und Kahn zu finden, fällt mir sehr schwer, weil keine Meinung. Sie haben halt einen Job, der im Idealfall nicht auffallen darf. Und wenn doch, dann heißt es meist "woah, da hat der Regisseur aber ein tolles Bild entworfen", wobei das meist die Arbeit des Kameramanns war (oder der Special Effects-Crew...). Von daher bleibt mir bei den zwei stützenden Säulen Spielbergs nur zu sagen: Sie machen einen tollen Job und ohne sie wären es sicher andere Filme (sidekick: Michael Kahn, der seit JAWS für den Schnitt bei Spielberg-Filmen zuständig ist, hat u.a. auch bei "Ein Käfig voller Helden" als Cutter gearbeitet. Höhö). Und zum Dritten im Bunde kann ich nicht genug Worte verlieren. John Williams ist John Williams ist John Williams. Und jeder, der mich kennt, weiß, dass ich nie und niemals nicht aufhören kann (und werde), diesen Mann in den Himmel zu loben. Für alles, was er gemacht hat und (toi toi toi) noch machen wird. Dass die Arbeit mit Spielberg für Williams von Erfolg gekrönt war/ist, zeigt schon allein die Tatsache, dass Williams 3 seiner 5 Oscars für die Filmmusik bei einem Spielberg-Film erhielt (JAWS, ET, Schindlers Liste). Und jaa, man darf sich freuen, im Bereich Musik -> Filmmusik rede ich noch um einiges mehr über den guten John Williams. Hoffen wir mal, dass ich dazu komme, noch bevor ich einen Nachruf auf diesen großartigen Komponisten schreiben muss.. (klingt böse, aber er ist -leider- schon über 80...).

So. Nachdem nun die Persönlichen Helden der Filmbranche vorgestellt wurden, wird es Zeit, sich der Musik zuzuwenden. Da werden hoffentlich die Reviews auch etwas fixer und somit auch die Präsentationen eher fertig getippt.... Hoffen wir das Beste. Adios!

Bildquelle: google. Ernsthaft, es gibt tausende Fotos von ihm, viele in Blogs und niemand hat ne anständige Bildquelle anzugeben! -.-