Freitag, 12. Juni 2015

[SPOILERFREI] JURASSIC WORLD – Monsterhit oder Monstershit?

Warum über etwas schreiben, worüber momentan die ganze Medien/Filmwelt faselt? Weil man seine eigene Meinung gerne vertreten will. Und sieht man die Schlagzeilen einiger großer Newsseiten, wirkt der vierte Teil des Jurassic Park-Franchises wie ein großes, fettes "Meh". Auch ein gemochter YouTube-Kritiker wie Jeremy Jahns gab dem Film "nur" sein 4.-bestes Rating (oder andersherum gesehen, sein drittschlechtestes) und empfiehlt den Film als gute Zeit – wenn man betrunken ist. Also eher Erwartungen senken? Generell ein guter Tipp, wenn eine Fortsetzung erst nach über 10 Jahren realisiert wurde. Wichtiger ist doch für mich die Frage, ob MEINE Erwartungen erfüllt wurden. Gehen wir dafür etwas zurück und plaudern aus dem alphantastischen Nähkästchen.

Ich habe den ersten Teil im Erscheinungsjahr 1993 nicht im Kino gesehen. Von dessen Existenz erfuhr ich erst später, als die ersten Fernsehausstrahlungen kamen. Von da an war ich Feuer und Flamme für Jurassic Park. Ebenso für seinen Nachfolger, den ich ebenso nicht im Kino sah (sehen durfte? Hm). Auch dies genoss ich erst später via VHS. Den dritten Film (für mich persönlich eher enttäuschend) sah ich dafür zwei Mal... Einfach... einfach so. Es war eine Erfahrung, aber definitiv nicht die gleiche, die andere Leute mit dem ersten Teil hatten. Da war alles neu und noch nie gesehen! Ähnlich wohl wie 2009 mit AVATAR in 3D. Aber kommen wir zurück zum eigentlicen corpus delicti: Ich war von einem vierten Jurassic Park-Film ab der ersten Sekunde an gehyped. Verfolgte die Vorgänge, trauerte um den Verlust von Michael Crichton und biss mir in die Hand, als JP4 auch deshalb auf Eis gelegt wurde, spürte mein Herz vor Freude hüpfen, als es doch wieder aufgegriffen worden ist. Den Teaser zum dann fertigen JURASSIC WORLD habe ich immer und immer wieder angesehen, die Begeisterung stieg von Woche zu Woche, der 11.6.2015, WAS FÜR EIN TAG! Nach 14 Jahren das ersehnte Wiedersehen mit genetischen Wesen! Das klingt... unfröhlich? Aber wir lernen doch aus Buch und Film, dass die Tiere im Jurassic Park/World immer wieder auf ihre künstliche Erschaffung reduziert werden. Dass sich dadurch die "Erbauer" gottgleich allem überlegen sehen. Willkommen in der Selbstüberschätzung Mensch, die im JP-Franchise ihre selbstgeschaffenen Alpträume bewundern darf. So in etwa würde es ein zynischer Ian Malcolm/Michael Crichton betrachten.
Und auch im neuesten Ableger zeichnet sich dieses Bild ab. Diesmal mit noch mehr Chaos und Bedrohung, denn "der Park ist eröffnet"! Ein funktionierender Jurassic Park mit verschiedenen Attraktionen und einer bunten Auswahl an Dinosauriern – inklusive der alten Rex-Dame aus dem ersten Teil, wie ihre Narben zeugen. Aber was ist das? Die Besucherzahlen stagnieren bei 20 000 Besuchern am Tag? Die Aktionäre wollen einfach mehr? Da gibt es doch etwas von Ratiopharm von Dr. Henry Wu, dem eigentlichen Herrscher über den Jurassic Park, dem wahren Schöpfer, dem Gen-Genie, erneut gespielt von B.D. Wong. Er hat mit seinem Team ein Lebewesen aus verschiedenen Dinosauriern zusammengemixt und so den "INDOMINUS REX" erschaffen. Problem dabei: Das Tier ist wahnsinnig gerissen und sorgt nach seinem Ausbruch für das Desaster, an dessen Ende die Jurassic World ihrem Ende entgegen strebt. Denn ganz nach Murphy's Law geht bei den "Rettungsversuchen" alles schief, was schief gehen kann.
Auf 124 Minuten habe ich genau das bekommen, was ich wollte und erwartete. Einigen Leuten könnte der Humor im Film sauer aufstoßen. Jenen Menschen sei gesagt, dass der Film im Humorbereich ganz klar der Linie folgt, die der sehr geschätzte und erfolgreiche MARVEL-Film GUARDIANS OF THE GALAXY auch fuhr. Drama & Action überall, aaaaber mit coolen Sprüchen und zwischenmenschlichen Sticheleien. Dass Chris Pratt auch hier die Hauptrolle übernimmt, ist wohl schlicht dem Zeitgeist zuzuschreiben. Er macht seine Sache gut, ebenso wie der ganze Cast eine solide Performance abliefert. In einem Jurassic-Film erwarte ich keine Story, die so tief ist, dass sie den Erdkern kitzeln möchte. Ebensowenig erwartet man starke Charakterentwicklung. Man weiß schon vom ersten Kennenlernen, wer der Coole, wer der Böse, wer der Vollarsch ist. Klassisches Popcornkino halt. Für Nostalgiker gibt es überall im Film "versteckte" Anspielungen auf den ersten Teil, einige Sequenzen folgen klar der Bildsprache des Originals, was ich als Fan der...naja, zweiten Stunde mit einem anerkennenden Schmunzler akzeptieren konnte. 
Ohne zu viel zu verraten, wird die Nostalgiekeule teilweise sehr stark geschwungen, was den ein oder anderen zu erschlagen droht. Hierzu zählt auch die Verwendung der Originalmusik aus Teil 1, die meinen einzigen Kritikpunkt an JURASSIC WORLD darstellt. Der Score von Michael Giacchino ist schön und gut in Szene gesetzt – genutzte Samples aus dem ersten Film wirkten indes etwas lasch, da hätte man sich eine bessere Verwendung, ähnlich der Verwendung wie im letzten Harry Potter-Film gewünscht. Sieht man über die Szenen allerdings hinweg, ist JURASSIC WORLD für mich definitiv ein sehenswerter Actionfilm mit einer Menge Dino-Power und einem Finalkampf, an dessen Ende ich mich kaum auf dem Sitz halten konnte vor Begeisterung! Und das mach ich eigentlich eher selten im Kino – man ist ja nicht alleine, nöch?

Für Fans von Jurassic Park lohnt sich ein Gang ins Kino allemal, für die anderen emphielt sich eher noch ein Überblick über Teil 1 und 2, bevor man den Film schaut. Einfach zur Sicherheit. Wenn der Stil gefällt, ab ins Kino. Ist es für einen dumm, dämlich und total bescheuert, kann man sich das Geld sparen. Der Film erfindet das Kinorad definitiv nicht neu; er macht es aber auch nicht kantiger.

Samstag, 7. Dezember 2013

Ein Nikolausgedicht. Warum auch nicht.

Sankt Niklaus

Gestern war Sankt Niklaustag,
ein Datum das manch' gerne mag -
mit Zottelbart und Rumpelsack
bringt er uns Obst und Zimtgeschmack.

Für jeden Mund war was dabei,
doch dem Freund schien's einerlei?
Mit nichten! rufen alle Geister,
Lyrik formen junge Meister!

Genüsse wohl mit Schoki und Pralinen
werden nun dein Aug verzieren,
nein, keine Schokomaske, hier
schenkt man ein Niklausg'dicht herfür.

Ich kann's verstehen, der alte Mann
trägt, was keiner tragen kann
jedem Kind was in den Stiefel
egal ob saubre oder miefel...Stiefel.

Drum nehm ich's jetzt in die Hand
rühr ein Stück voll unbekannt­-
er Worte zu einem Lyrikbrei
was denk ich mir dabei?!

'Ne Freundin, tja, die ist dran Schuld,
mit Schokomann dich eingelullt
und klagt ein Weh, Geschenke fehln
lang will dich als Freund nun quäln.

Doch Schluss! Ist's nun damit
mit diesem Stück sind wir jetzt quitt
pro quo, ganz gleich dem Hannibal
Frohen Niklaus wünscht hiermit Alphalphal.

Dienstag, 4. Juni 2013

Gendertreue MärchInnen - SchneewittchIn und die sieben ZwergInnen

In einem alten KönigInnenreich lebte die/der Stiefmutter/vater mit seiner/seinem Tochter/Sohn SchneewittchIn. Ihre/Seine Haut war weiß wie das Schnee, ihre/seine LippInnen rot wie Blut und ihr/sein Haar schwarz wie EbenhölzIn. Die/Der Stiefmutter/vater war sehr neidisch auf SchneewittchIn, glaubte sie/er doch, die/der Schönste im LändIn zu sein (narzisstischer Größenwahn ist bei beiden Geschlechtern festzustellen). So fragte sie/er ihren/seinen ZauberspiegelIn, die/der auf die Frage "SpieglIn SpieglIn an die/der WändIn, wer/wsie ist die/der Schönste im ganzen LändIn?" nur antworten konnte: "SchneewittchIn", weshalb die/der Stiefmutter/-vater eine/n JägerIn mit SchneewittchIn in die/den WäldIn aussandt, um sie/ihn dort zu töten.
Doch die/der JägerIn konnte die/den jungeN(/mädchen) PrinzEssin nicht umbringen, so schickte sie/er sie/ihn weiter in die/den WäldIn hinein. Zur Vertuschung tötete sie/er einE Wildsau/-schwein und zeigte der/dem KönigIn das HerzIn der/des Sau/Schweins. Da weder Dumm- noch Klugheit geschlechtsspezifisch festgelegt ist, bemerkte die/der KönigIn die/den SchwindelIn und sperrte/spsierte die/den JägerIn ins Gefängnis.
SchneewittchIn traf im WäldIn auf ein kleines Häuschen. Er/sie aß von einem/einer der sieben gedeckten Teller/Tellsie, trank aus dem/der gefüllten Becher/Bechsie und legte sich er-/sieschöpft ins Bett.
SchneewittchIn wusste nicht, dass das Häuschen der/die WohnsitzIn der sieben ZwergInnen war. Von ihrer Arbeit im Bergwerk* (auch als "Bsiegwsiek" bekannt) nach Hause kommend, entdecken sie den/die angerichteten SchädIn. Nach einer/einsie lauthalsen Bestandsaufnahme des benutzten Geschirrs finden die ZwergInnen SchneewittchIn.

[FortsetzInnungen folgen]







*Arbeit im Bergwerk/Bsiegwsiek ist beiden Geschlechtern möglich, in manchen Ländern können das sogar Kinder erledigen.

Gendertreue Märchen - RotkäppchIn

RotkäppchIn ging in den/die WäldIn, um dem/der Großvater/-mutter eine FläschIn WeinIn und KuchIn zu bringen. Auf dem WegIn sah er/sie ein/e WölfIn, der/die ihn/sie nach dem/der Großvater/-mutter ausfragte. RotkäppchIn er/siezählte dem/der WölfIn seinen/ihren PlänIn (die Dusseligkeit dieser AktionIn kann beiden GeschlechterInnen passieren). Der/die gerissene Wölfin rannte daraufhin zum/zur Großvater/-mutter, fraß ihn/sie, verkleidete sich als dieser/diese und legte sich ins BettIn, um auf RotkäppchIn zu warten (je nach GeschlechtIn des/der WölfIn ließe sich auf Transsexualität schließIn schließen). 
Jener/Jene erschien kurz darauf im HäusIn des/der Großvaters/-mutter, beantwortete dem/der WölfIn viele dusselige FragInnen, an dessen/deren EndIn dieser/diese ihn/sie fraß. EinE FörsterIn fand den/die WölfIn im BettIn des/der Großvaters/-mutter, schnitt ihm/ihr den/die BäuchIn auf durch KaiserschnittIn (der/die FörsterIn ist gelernte HebammIn und ChirurgIn, das FörsterInnentum ist Freizeit). RotkäppchIn und Großvater/-mutter wurden gerettet, der/die WölfIn bekam keine/keinen ProzessIn, wurde mit WackersteinInnen gefüllt und in den/die BrunnIn geworfIn.
EndIn.

Persönliche Helden - Steven Spielberg

Viel Versprechen und nichts halten? Jaja, so kennt man den Blog...
Aber das... ne, das wird sich nie ändern. Dafür ist doch jeder neue Eintrag etwas Besonderes, oder nicht? .... nicht? Ach egal. Führen wir die "Persönliche Helden"-Reihe fort mit dem wohl größten Filmregisseur unserer Zeit, wenn nicht aller Zeiten. Steven Spielberg.



Ich weiß gar nicht so recht, welchen Spielberg-Film ich zuerst sah, doch kann ich mit grooooooßer Gewissheit sagen, welcher der vielen mich prägenden Spielberg-Filme mich als aller ersten geprägt hat: Jurassic Park *Musikthema pfeif*

Ja klar, die Story (im Film!) ist jetzt weniger superduper, aber wen interessiert das? Das war und ist einfach Popcornkino der Superlative! Und mich faszinieren die Effekte noch immer, auch wenn sie im Vergleich zur heutigen Zeit etwas (nur etwas!) alt wirken. JP hat etwas geschaffen, was Leute gerne heutzutage AVATAR zuschreiben, nämlich eine neue Dimension erklommen zu haben, eine weitere Spitze des Eisbergs, das Kinoerlebnis auf ein neues Niveau bugsiert. Daaa bin ich aber doch zwiegespalten, zumindest, was den Vergleichsfilm betrifft. Vor JP gab es vergleichbares nicht. Es gab in Abyss sich bewegendes Wasser, im Terminator 2 rannten animerte Roboter umher, die sich auflösten und wieder zusammensetzten, alles schon da, alles gewesen. Ansonsten stützte man sich, was restliche Animation betraf, noch größtenteils auf Stop-Motion (oder die neuere Variante "Go-Motion", das ebenso bei der Umsetzung von JP in Frage kam) oder Puppen (die ebenso in JP vorkamen und sehr zur Glaubwürdigkeit der Dinosaurier beitrugen). Aber vollanimierte, herumrennende, ausgestorbene Tiere, die niemand zuvor sah und komplett auf die Fantasie der Macher und auf die Arbeit von Paläontologen angewiesen war? What the Fuck!
AVATAR hat dagegen als große Neuerung "lediglich" die hochgelobte 3D-Technik anzubieten. Komplett digitalisierte Welten? Gab's schon. Fantasietierchen? Gab's schon. Die Story? Haha, aber das war ja auch bei JP nicht die goldene Krönung. Aber eines haben die Filme definitiv gemein: Sie wurden zu den Filmen mit dem höchsten Einspielergebnis ihrer Zeit. Jurassic Park hat nur ganz knapp die berühmt-berüchtigte "1-Milliare"-Grenze verpasst, 4 Jahre später rauschte die TITANIC dann an ihm vorbei (wenn man die Inflation von heute bedenkt, die Kinopreise damals also genauso viel kosten würden wie heute, wäre JP locker über diese Grenze gehüpft, zwar nicht am Schiff vorbei, aber immerhin über die verdammte Grenze drüber), wie wir alle wissen hockt seit seinem Erscheinen AVATAR auf dem Thron des "Ich hab am meisten Geld gemacht"-Gipfels.

Aber zurück zu Steven Spielberg selbst:
Jetzt über jeden einzelnen seiner Filme zu sprechen, sprengt den Rahmen. Auch mit den Reviews werde ich mich auf eher unbekanntere Filme beschränken. Überhaupt werde ich nicht viele Worte über andere Filme verlieren (im Gegensatz zur Abhandlung von Darren Aronofskys Werken), da ich auf Anhieb 6-7 Filme in der engeren Auswahl hätte, sie zu unschubsbaren Meisterwerken zu erklären und das sicherlich nicht das Ziel dieser Ehrung sein soll, seitenlang über Filme zu sprechen, die bereits hundertfach Erwähnung fanden. Deshalb konzentriere ich mich im Folgenden auf Spielbergs Film- und Erzählstil und verliere noch ein, zwei Worte über seine langjährigen Compagnons. So der Rahmen.
Wenn ihr direkt zu den Filmreviews wollt, folgen hier die Links:
Die unheimliche Begegnung der dritten Art
War Horse

Persönliche Meinung zum Stil
In manchen Kreisen wird Spielberg gern als "Märchenonkel" bezeichnet. Warum, wieso, weshalb: Egal. Was ich in dieser Sache sagen kann, ist folgendes: Seine Filme und "Geschichten" wollen oft ein hohes Maß an humanitärer Toleranz und Akzeptanz zeigen, selbst in den schlimmsten Höllen der Erde bleibt die Hoffnung, die Würde, die Zuversicht, es bleiben die höchsten Güter menschlichen Seins.
Irgendwie in der Richtung.
Ein besonderes Gespür hat der alte Kauz für Kamerachoreographie, ein klassisches Beispiel ist die erste halbe Stunde von "Der Soldat James Ryan". Überall, links und rechts und vornehinten schlägt's ein und die Kamera ist mittendrin. Dies einzufangen ist auch Job von Janusz Kaminski, der hierfür zurecht einen Oscar erhielt. "Der Soldat James Ryan" ist zudem ein Paradebeispiel für oben genannte Hölle auf Erden. Inmitten des zweiten Weltkrieges suchen 8 Mann einen Vermissten. Total bescheuert? Mag sein. Aber den Befehl, auf den dieses Unternehmen beruht, gibt es tatsächlich. Gleichwohl stellt sich die Frage "Warum müssen 8 Mannen ihr Leben lassen, um diesen einen zu retten, Befehl hin oder her?". Zwischenmenschlicher Höhepunkt ist dann die Offenlegung des Captains über seine berufliche Tätigkeit fern des Krieges. Die Szene wirft zumindest mir immer wieder die kalte Grausamkeit des Krieges ins Gesicht. Wer den Film kennt und schätzt, weiß, was gemeint ist.
Mir persönlich sagen die geschichtlichen Dramen am meisten zu (Die Farbe Lila, Das Reich der Sonne, Schindlers Liste, Amistad, Der Soldat James Ryan, München, Gefährten, Lincoln), finden sie doch stets einen Mittelweg aus moralischer Lehre, (irgendwie) Unterhaltung und Filmkunst. Deshalb freue ich mich schon wie ein Schnitzel auf die bald erscheinende "Lincoln"-Verfilmung (nein, nicht die mit den Vampiren...), die mit Daniel Day-Lewis auch noch erstklassig schauspielerisch besetzt ist.
Edit: ... da sieht man mal, wie lang so ein Text herumliegen kann. LINCOLN war supi, manche meinen, er sei zu patriotisch gewesen (ein Film über Nordamerika, über die USA, zu patriotisch, omfg), aber ich als Europäer konnte mich auch (endlich) mal historisch weiterbilden, denn gerade von der amerikanischen Geschichte habe ich keinen blassen Schimmer. Allein, dass Lincoln Mitglied der Republikaner war, hat mich zutiefst im Weltbild geschockt. Bis dahin hätte ich gedacht, dass die Demokraten die Ansichten Lincolns teilen und weitertragen würden und die Republikaner die .. naja.. etwas komischeren Leute seien...

Kamera, Schnitt, Musik – Die drei stützenden Säulen Spielberg'schen Schaffens
Ein guter Regisseur ist nur so gut wie er selbst. Und sein Team. Ganz wichtig sein Team. Wenn er alles allein macht, haben wir einen Ed Woods. Bei Spielberg setzen sich die Mannen um Kamera, Schnitt und Musik zusammen aus Janusz Kaminski, Michael Kahn und John Williams.

...Ok. Ich gebe es zu, es mag etwas einfältig klingen, aber Worte zu Kaminski und Kahn zu finden, fällt mir sehr schwer, weil keine Meinung. Sie haben halt einen Job, der im Idealfall nicht auffallen darf. Und wenn doch, dann heißt es meist "woah, da hat der Regisseur aber ein tolles Bild entworfen", wobei das meist die Arbeit des Kameramanns war (oder der Special Effects-Crew...). Von daher bleibt mir bei den zwei stützenden Säulen Spielbergs nur zu sagen: Sie machen einen tollen Job und ohne sie wären es sicher andere Filme (sidekick: Michael Kahn, der seit JAWS für den Schnitt bei Spielberg-Filmen zuständig ist, hat u.a. auch bei "Ein Käfig voller Helden" als Cutter gearbeitet. Höhö). Und zum Dritten im Bunde kann ich nicht genug Worte verlieren. John Williams ist John Williams ist John Williams. Und jeder, der mich kennt, weiß, dass ich nie und niemals nicht aufhören kann (und werde), diesen Mann in den Himmel zu loben. Für alles, was er gemacht hat und (toi toi toi) noch machen wird. Dass die Arbeit mit Spielberg für Williams von Erfolg gekrönt war/ist, zeigt schon allein die Tatsache, dass Williams 3 seiner 5 Oscars für die Filmmusik bei einem Spielberg-Film erhielt (JAWS, ET, Schindlers Liste). Und jaa, man darf sich freuen, im Bereich Musik -> Filmmusik rede ich noch um einiges mehr über den guten John Williams. Hoffen wir mal, dass ich dazu komme, noch bevor ich einen Nachruf auf diesen großartigen Komponisten schreiben muss.. (klingt böse, aber er ist -leider- schon über 80...).

So. Nachdem nun die Persönlichen Helden der Filmbranche vorgestellt wurden, wird es Zeit, sich der Musik zuzuwenden. Da werden hoffentlich die Reviews auch etwas fixer und somit auch die Präsentationen eher fertig getippt.... Hoffen wir das Beste. Adios!

Bildquelle: google. Ernsthaft, es gibt tausende Fotos von ihm, viele in Blogs und niemand hat ne anständige Bildquelle anzugeben! -.-

Mittwoch, 10. April 2013

Todtgelichters APNOE. Geht es baden und wenn ja, hält es wenigstens lang genug die Luft an?

Die Ankündigung war hart und kam zwar mit leichter Vorwarnung, aber doch irgendwie unerwartet. Todtgelichter wagen den Schritt und versuchen sich mit dem neuen Werk in einem anderen Genre. Ist der Wechsel gelungen? Sind das noch immer Todtgelichter?

Ja, es sind noch immer Todtgelichter. Logisch, steht ja drauf, auf dem unschuldigen weißen Cover. Wenn man ins Innere blickt, erwarten den Hörer rockige statt metallene Klänge, deutlich weniger Geschrei, viel Cleangesang, viel Marta, viel Melodie. Obwohl den Songs hier und da mehr Zeit zum Aufbauen gut gestanden hätten, sind die über 50 Minuten Spielzeit weder zu viel noch zu wenig. Man könnte die Review an dieser Stelle beenden und sagen "is' rockig geworden, wem's gefällt, bitte, wer das scheiße findet, von mir aus". Aber das wäre zu leicht.
Ich will auch nicht eingefleischte, engstirnige Schwarzmetaller vom Glauben an gute Rock/Alternative Bands überzeugen. Zu der Problematik mal per se: wer von einer guten, ehrlichen Band verlangt, dass sie jahrzehntelang die gleiche Schiene fährt, zwingt die Band dazu, sich den Wünschen und Begehren seiner Fans unterzuordnen, statt zu schauen, was die Musiker selbst weiterbringen könnte oder wie man sich ausprobieren kann (ohne gleich zig Nebenprojekte zu starten). Und das wird letztenendes höchstwahrscheinlich zu einem deutlichen Qualitätsverlust führen. Also lasst die Bands experimentieren und kombinieren, wie sie wollen. Wenn es euch nicht gefällt, dann hört das Album einfach nicht. Genießt alte Werke, sucht euch andere Bands in dem Genre. Oder ihr hört "apnoe" und versucht kein zweites "Angst" oder "Schemen" oder "Was bleibt..." zu erwarten. Denn "apnoe" fängt dort an, wo "NEON" aufhörte. Zumindest der erste Part von NEON.
phew, das hätten wir schonmal geschafft...

Sofern ihr beschlossen habt, das Album zu hören, seht ihr euch einer Vielzahl meist englischsprachiger Songs gegenüber (in der Sonderausgabe sind es mit dem einzigen dt. Song "Tiefer Fall" 10 Tracks). Vom Grundton her kommen mir Vergleiche mit diversen Alternativebands aus den USA in den Sinn, deren Namen ich nicht nennen will, da sie mir ohnehin nicht einfallen. Der düstere Ton vom Angst-Album ist größtenteils verschwunden (klar, neues Konzept), der schon die Angst-CD zierende fallende Mensch ist geblieben. Hat er seine Angst überwunden? Geht er womöglich nun damit um, statt vor ihr zu fliehen? Was will und der Künstler damit sagen..... Keine Ahnung.
Der neue Frontmann Tobias macht seinen Job gut, die Schrei.parts kommen sauber durch die Lautsprecher und auch sein Cleangesang, der ja auf dem Album vordergründiger ist, passt zum Konzept. Martas Gesang ist und bleibt sicher für viele Gewöhnungssache, ich finde, sie ist eine gute Sängerin mit viel Potential, das auf CD immer noch etwas scheut, dafür bei Liveauftritten die Grenzen sprengt. Hätte mir auch gewünscht, dass sie ihr Talent zum Schreien auch auf CD mal verewigt (ich hatte live stets eine Gänsehaut, wenn sie loslegte...), aber gut, dann muss ich wohl aufs nächste Album warten. Oder die Liveperformance genießen. Das Instrumentale ist gewohnt großartig, die Jungs beherrschen ihre Instrumente und scheuen auch nicht, das zu zeigen.
Einen Nachfolger für NEON habe ich auf dem Album nicht gefunden (einen Brudersong im Geiste fand ich dafür in Agrypnies "Zurück"), auch habe ich bei manchem Track das Gefühl, da fehlt noch ein kleiner Schubs zur Perfektion, auf die letzte halbe Minute noch ein letztes Feuerwerk an Innovation. Doch es bleibt dem erwartungsfreudigen Hörer verwehrt. Nuja. Kann ja nicht alles haben, gelle?

Zum Abschluss lässt sich noch folgendes anmerken: Das Album braucht ein, zwei, drei Durchläufe, bis es wirklich sitzt. Beim ersten Durchhören dachte ich noch "...whut?", mit dem zweiten und dritten Hören wurde es aber auch immer besser und besser. Die ersten Ohrwürmer entwickeln sich auch schon. Also nicht alles richtig gemacht, aber doch schon vieles, wertes Todtgelichter. Ich hoffe, man kann bald das Werk im Rahmen eines Livekonzertes feiern? :-)
(wenn es eine Bewertung gäbe, würde es 3,5 oder 4 von 5 Punkten geben. Ich großzügiger Punktepascher!)
(Bildquelle: metal1.info)

Edit: Nachdem ich nun das Album einen Monat besitze und es des öfteren bei iTunes angewählt wurde, würde ich dem Album sogar volle 5 von 5 Alpha-Punkten geben! Meine Güte!! Ohne Witz, je öfter man es hört, desto besser wird es! Und ich wage es noch nicht, einzelne Songs rauszupicken und nur diesen Track allein zu hören. Alle Songs scheinen eine symbolische Einheit zu bilden, obwohl man doch nicht direkt von einem Konzeptalbum wie bei Fjoergyn sprechen kann, bei denen jeder Track auf den anderen durch die Übergänge aufgebaut ist... ich verrenne mich. "APNOE" ist eine Einheit, hört es komplett durch und genießt es!

Sonntag, 31. März 2013

The Last Unicorn

Kleiner Spaß am Rande.

RULES:
1. Put your iTunes, Windows Media Player, etc. on shuffle.
2. For each question, press the next button to get your answer.
3. YOU MUST WRITE THAT SONG NAME DOWN NO MATTER HOW SILLY IT SOUNDS.
4. Tag whoever you want including me


1. If someone says “are you okay”, you say?
Rahu (Pensées Nocturnes) [yeah...that's nice... "are you ok? .__." - "raHU!!"]

2. How would you describe yourself?
Ballade No. 2 In F Major, Op. 38 (Chopin) [oh yeah, I'm a ballad...]

3. What do you look for in a guy/girl?
Stripped (Rammstein) [HA!]

4. What is your life’s purpose?
Totentanz (Macbeth)

5. What’s your motto?
Deck the Halls (Oni Logan, Craig Goldy, Tony Franklin, John Tempesta from the We wish you a metal X-Mas...-Sampler)

6. What do your friends think about you?
Out of the Shadows (Iron Maiden) [too late :X]

7. What do your parents think about you?
Fall: Marion Barfs (Clint Mansell from Requiem for a Dream) [that's hard]

8. What do you think about very often?
Are you there? (Anathema) [Das streift sogar ganz gut die Wirklichkeit]

9. What do you think about your first kiss?
Evil is of Old Date (The Vision Bleak) [....]

10. What do you think of your best friend?
Der Verfall (Angizia) [Poh! Das weise ich aber zurück :< ]

11. What is your life story?
Baldrs Draumar (Helrunar) [oh great...]

12. What do you want to be when you grow up?
Invokation (Fäulnis)

13. What do you think when you see the person you like?
Are we dancing (something from Disney) [ ... :3 ]

14. What will you dance to at your wedding
 Thrill of the Struggle (Woods of Ypres) [signed]

15. What will they play at your funeral?
 Met (Equilibrium) [Aber sowas von! Wenn schon Beerdigung, dann mit Metalstage und feiernder Meute. Bitte.]

16. What’s your hobby?
Requiem of Spirit (Koji Kondo from Legend of Zelda: Ocarina of Time)

17.What is your biggest secret?
Explorers (Muse) [Das...ergibt keinen Sinn...]

18.What do you want right now?
My own Life (Sonic Syndicate) [totally yes!!]

19.What do you think of your friends?
Ah! del padre in periglio - Ma qual mai s'offre, o Dei (Mozarts Don Giovanni)

20.What will you post this as?
The Last Unicorn (America)